Der Verein InfraWatt setzt sich für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser ein und würdigt herausragende Projekte mit seinem jährlich verliehenen Innovationspreis. Im Bereich Abwasser ging die Auszeichnung in diesem Jahr an die Kläranlage Hofen der Stadt St. Gallen, die sich durch eine umsichtige Strategie vom Energiebezüger zum Energielieferanten gewandelt hat. Ausgezeichnet wurde die ARA an der InfraWatt-Generalversammlung in Bern durch Präsident Filippo Lombardi.
Stromproduktion durch BHKW um 20% erhöht
Die Zuständigen der Abwasserreinigungsanlage ARA Hofen waren schon früher Pioniere und hatten bereits 1917 ein Abwasserkraftwerk installiert. Ebenfalls Pioniercharakter hat die in den letzten Jahren systematisch umgesetzte Energiestrategie. Aktuell wurden zwei effiziente Blockheizkraftwerke (BHKW) von Avesco kombiniert mit einer Wärmepumpe installiert. Die Stromproduktion konnte so um 20% erhöht werden.
Die Biologie, der grösste Stromverbraucher auf einer ARA, wurde mit modernen Turboverdichtern ausgerüstet und mit der ETH Zürich eine dynamische Regelung erarbeitet, was den Sauerstoffeintrag verbessert und damit den Stromverbrauch minimiert. Dadurch konnte gleichzeitig die Reinigungsleistung verdoppelt und eine teure Vergrösserung der Biologiebecken vermieden werden.
Strom: Eigendeckungsgrad steigt von 70 auf über 130%
Zudem konnten in der Biologie die Lachgasemissionen, die rund 260-mal schädlicher sind als CO2, auf einen Fünftel reduziert werden. Mit all diesen Massnahmen konnte der Eigendeckungsgrad Strom von 70% auf über 130% gesteigert werden.
Dieser umfassende Ansatz, den die ARA Hofen realisiert hat, lässt sich auch bei vielen anderen der über 700 Kläranlagen in der Schweiz anwenden, schreibt InfraWatt in einer Mitteilung.
Hanspeter Bauer, Leiter Abwasserbetriebe bei der Kläranlagenbetreiberin Entsorgung St. Gallen: «Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Die BHKWs wie auch die Wärmepumpe waren wichtige Bausteine in der Strategie für eine energieautarke ARA St. Gallen-Hofen. Die Verbundlösung hat sich bewährt und liefert die erwartet hohen Ergebnisse. Die beiden Blockheizkraftwerke produzieren bedeutend mehr Strom als die zuvor genutzten Gasmotoren, und die Wärmepumpe ermöglicht es uns vor allem im Winter, auf die Ölheizung zu verzichten, so dass keine fossilen Brennstoffe mehr benötigt werden.»
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