Von der Hafenanlage im Spiezer Ortsteil Einigen bis zur Anlegestelle der AG Balmholz am Ostufer des Thunersees in der Gemeinde Beatenberg BE sind es über den Seeweg gut 10 km. Auf dieser Strecke anzutreffen sind jedoch nicht die sonst auf dem Thunersee zu beobachtenden Linien- und Touristenschiffe, sondern meist Transportschiffe und Flosse. Beladen sind sie zum Beispiel mit stahlgrauen Hartschottersteinen oder feinem Kies.
Oder … mit einem 56-Tonnen-Bagger.
So wie an jenem Tag im Januar 2022, an dem noch Schnee die umliegenden Gipfel der Berner Alpen bedeckt.
Die AG Balmholz ist ein Tochterunternehmen der Frutiger Gruppe und betreibt am Thuner- und Brienzersee zwei Steinbrüche. In einem davon, dem Steinbruch Balmholz in der Gemeinde Beatenberg unmittelbar in Ufernähe des Thunersees, soll der Cat 352 eingesetzt werden.
Produktion von 250'000 t Steinmaterial pro Jahr
Der Transport über den Seeweg ergibt sich aus der besonderen Lage des Steinbruchs: Um die Belastung der Strassen am Thunersee in Grenzen zu halten, transportiert die AG Balmholz etwa 40 Prozent ihrer Gesamtproduktion – sie beträgt pro Jahr ca. 250'000 Tonnen – mittels zwei Lastschiffen über den See. Anschliessend wird das Material meist direkt auf die Bahn umgeladen.
Das Floss, mit dem der Hydraulibagger transportiert wird, kann bis zu 200 Tonnen Last aufnehmen. Bei der Überfahrt passt deshalb neben dem gelben Riesen noch ein Schreitbagger auf den Ponton. Die Plattform wird von einem Schleppbot der Firma Vigier Beton Berner Oberland gestossen.
«Einer von ganz wenigen Steinbrüchen dieser Art in der Schweiz»
Speziell ist nicht nur die Anlieferung, sondern auch der Einsatzort des neuen Baggers. Anton Rufener, Werkstattchef der AG Balmholz: «Wir sind einer von ganz wenigen Hartsteinbrüchen in der Schweiz. Das felsgebrochene Steinmaterial, das wir hier gewinnen, zeichnet sich unter anderem durch den scharfkantigen Bruch und hohe Druck- und Abriebfestigkeit sowie die sehr gute Verwitterungsbeständigkeit aus. Das bedeutet aber auch, dass das eingesetzte Arbeitsgerät sehr hohen Belastungen ausgesetzt ist. Robustheit, Langlebigkeit und Kraft spielen für uns eine grosse Rolle.» Mehrere Tonnen kann ein Felsbrocken wiegen, den der Bagger im Steinbruch heben muss. Gut 1'000 Stunden pro Jahr steht ein Grossbagger im Steinbruch im Einsatz. Von März bis Anfang Dezember läuft die Produktion auf Hochtouren, von Dezember bis und mit Februar nutzt man die Zeit vorab für die Revision des Maschinenparks.
Bilanz: Ergebnisse nach 1 Jahr mit dem neuen Bagger
Jetzt, Anfang April 2023, ist mehr als ein Jahr vergangen seit der Inbetriebnahme der Maschine. Der Betriebsstundenzähler zeigt 1’230 Stunden.
Wie fällt die Zwischenbilanz nach dem ersten Betriebsjahr aus? Anton Rufener: «Wir sind sehr zufrieden. Der Bagger hat unsere Erwartungen absolut erfüllt. Zu Beginn hatten wir ein paar ganz kleine «Kinderkrankheiten», die wir jedoch als normal betrachten und schnell ablegen konnten. Seitdem gab es keine Probleme, keine Ausfälle, keine Schäden. Der Bagger wird von zwei, drei Personen bedient. Deren Rückmeldungen sind ausnehmend positiv.»
Nach den positiven Aspekten gefragt, zählt Anton Rufener auf:
- Kraftstoffverbrauch: Der 352 löste eine ältere Maschine fast identischer Grösse ab. Bediener, Arbeitsstunden und Aufgaben der Maschinen sind genau gleich. Beim Verbrauch stehen 38 l/h vs. 45 l/h zu Buche. Bei einem Dieselpreis von 2 Franken ergibt sich eine Einsparung von bisher 16'100 Franken.
- Angepasste Motorleistung: Die Betriebsmodi «Eco», «Normal» und «Power» helfen, den Dieselverbrauch ebenfalls zu reduzieren, indem sie die Motorleistung auf den Bedarf anpassen. Bei Sortierarbeiten arbeitet der Maschinist im sparsamen Eco-Modus, beim Ausbreiten der enormen Felsbrocken nach der Sprengung, so dass der Radlader sie aufladen kann, nutzt er den Power-Modus.
- Kabine: Sie bietet ein Arbeitsumfeld auf einem neuen Niveau, u. a. mit besserem Lärmschutz, geheiztem und belüftetem Sitz, herausragender Übersicht durch das intelligente Kamerasystem.
- Service: Die gut ausgerüstete eigene Werkstatt der AG Balmholz erledigt den Grossteil der Wartungs- und Reparaturarbeiten. Für die Elektronik der Maschine unterstützen Techniker von Avesco.
Vor dem Kauf testete die AG Balmholz mehrere Modelle verschiedener Anbieter. Maschinisten wurden gehört.
Anton Rufener: «Heute können wir sagen: Wir haben die richtige Maschine für unseren Einsatz gekauft. Wir konnten den Bagger so zusammenstellen, wie wir ihn wollten. Das erhöhte Fahrwerk und die ausgewählten Löffel sind nur zwei Beispiele. Die Maschine ist auf uns zugeschnitten – die perfekte Maschine für unseren Einsatz!»
Markenwechsel vollzogen wegen des «stimmigen Gesamtpakets»
Den Maschinenpark und die betrieblichen Kennzahlen ganz genau im Blick hat auch Christoph Künzi, der Geschäftsführer der AG Balmholz.
Er lässt die Beschaffungen im Maschinenpark Revue passieren: Der 352 war Anfang 2022 bereits der dritte Cat Grossbagger innert weniger Monate, den sein Unternehmen in Betrieb genommen hatte. Im Jahr 2021 wurden zwei Raupenbagger Cat 340 geliefert. Vor diesen wiederum waren die Radlader 972 mit Felsschaufel und 926 sowie ein knickgelenkter Muldenkipper 730 in den Maschinenpark gekommen.
«Ausschlaggebend für den Markenwechsel hin zu den Maschinen von Caterpillar war das stimmige Gesamtpaket», erklärt Künzi. Kundenbetreuung, Zuverlässigkeit, ein funktionierender Kundendienst, Ersatzteilverfügbarkeit und auch der anerkannt hohe Wiederverkaufswert seien entscheidende Aspekte.
«Die Zuverlässigkeit der neuen Maschinen ist nach unseren bisherigen Erfahrungen sehr gut. Bei den neuen Baggern sind wir jetzt gespannt, wie sich die neue Motorentechnologie weiterhin auf den Kraftstoffverbrauch auswirken wird.» Jeder Liter Diesel zählt angesichts der 10'000 bis 15'000 Betriebsstunden, die ein Bagger im Steinbruch im Einsatz steht, bevor er als Occasion verkauft wird.
Ausstattungsmerkmale des 352 für den Steinbruch: siehe Bilderstrecke oben.
Zum Produkt: Cat 352 Raupenbagger
Interesse an Cat Hydraulikbaggern der nächsten Generation? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Thomas Schär, Produktverantwortlicher, 062 915 80 21, thomas.schaer(at)avesco.ch.