News

Serbeco SA setzt auf Fliegl Schwergutabschieber bei Vorzeigeprojekt in Genf

Die Abschiebetechnik im ASS 372 Mega von Fliegl Trailer erlaubt eine nahezu rückstandsfreie Entleerung.

Die Abschiebetechnik im ASS 372 Mega von Fliegl Trailer erlaubt eine nahezu rückstandsfreie Entleerung ohne Eingreifen des Chauffeurs und eliminiert die Gefahr des Umkippens, wie sie bei herkömmlichen Kippern auftreten kann.

Das Transportgut wird beim Entladen durch zwei Elemente bewegt: eine Schiebewand und einen Schiebeboden, der ca. 1/3 der Ladefläche gross ist.

Der Strassenbau ist eine der Paradedisziplinen des Schwergutabschiebers: Denn der Asphalt wird scheibenweise an den Fertiger übergeben. Dies gewährleistet eine stets gleiche und perfekte Durchmischung von kälterem und heissem Asphalt und Grobkornnester werden vermieden.

«Die absolut richtige Wahl», sagt Alexandre Denans, Projektverantwortlicher bei Serbeco, über die Beschaffung des Schwergutabschiebers ASS 372 Mega.

Der Schwergutabschieber verfügt über eine robuste Stahlmulde mit 450 HB. Sie ist vollisoliert und daher ideal für Asphalttransport. Hitzebeständiges elektrisches Schiebeverdeck.

Beim Bau des neuen Campus Pictet de Rochemont der renommierten Genfer Bank Pictet hat die Serbeco SA eine 100% elektrifizierte Logistikkette für den Abtransport des Aushubmaterials umgesetzt. Eine ideale Anwendung für zwei Schwergutabschieber Typ ASS 372 Mega von Fliegl Trailer.

Die 1977 gegründete Groupe Serbeco ist in der Region Genf eine führende Akteurin im Recycling von Abfall- und Wertstoffen. 80'000 Tonnen Abfälle werden pro Jahr an verschiedenen Sammelstellen entgegengenommen. 76% davon werden aufbereitet und wiederverwertet.

Zur Gruppe gehören überdies die in der Reinigungsbranche tätige Firma ProP SA sowie die in der holzbasierten Wärmegewinnung tätige Énergie Durable, welche unter anderem eine Holzpelletproduktion betreibt.
 

Campus Pictet de Rochemont: Wegweisendes Projekt in der Region Genf

Bis 2025 entsteht im Herzen des urbanen Gebiets Praille, Acacias, Vernets – kurz: PAV – in unmittelbarer Nähe zum Genfer Stadtzentrum der neue Hauptsitz der Bank Pictet mit rund 2'500 Arbeitsplätzen. Auf dem Areal werden neben einem Büroturm unter anderem ein öffentlich zugänglicher Park sowie 96 Wohnungen gebaut. Bäume werden das gesamte Areal säumen. Totalunternehmerin ist die HRS Real Estate AG, Frauenfeld.

Innerhalb dieses ambitionierten Bauprojektes kommt der Baustellenlogistik eine besondere Bedeutung zu, angesichts der Lage im dicht bebauten Zentrum der Rhônestadt.

Ein Teil der Logistik betrifft den Transport des Aushubmaterials. 85'000 m3 ausschliesslich nicht belastete Erde galt es von September 2022 bis April 2023 von der Baustelle wegzutransportieren, um die Baugrube herzustellen. Seitens des Bauherrn war die Vorgabe, diesen Transport mit möglichst wenig CO2-Ausstoss zu bewerkstelligen. Ausserdem galt es, strikte Vorgaben insbesondere des Service Cantonal de Geologie, Sols et Déchets (Gesdec) einzuhalten.    

Diese Anforderung hat Serbeco mit einem Konzept aufgenommen und damit den Auftrag für den Aushub-Transport gewonnen.
 

Erdtransport per LKW, Umschlagbagger und Bahn – 100% elektrifiziert

Schlüsselelement und gewissermassen das «Herzstück» in dem Konzept ist eine bereits bestehende und auf zwei Seiten mit Bahngleisen erschlossene Plattform nur circa 300 m von der Baustelle entfernt. Auf dieser betreibt Serbeco seit vielen Jahren eine Kehrichtannahmestelle.

Diese bestehende Infrastruktur konnte man für das Projekt nutzbar machen: Auf einer freien Fläche erstellte man quasi ein Umschlagterminal mit einer Annahmestelle für das angelieferte Aushubmaterial und zusätzlich einer weiteren Annahmestelle als «Backup» für den Fall, dass in bestimmten Phasen mehr Material als geplant angeliefert würde.

Die gesamte von Serbeco aufgestellte Logistikkette für den Erdtransport ist 100% elektrifiziert und sieht so aus:

  • 2 batterieelektrisch betriebene Futuricum LKW mit Fliegl Trailer Schwergutabschiebewagen (Sattelauflieger) werden auf der Baustelle mit Aushub beladen, transportieren diesen zum neuen Umschlagterminal und entladen dort in die neu eingerichtete Annahmestelle.
  • 1 kabelelektrischer Umschlagbagger (55 t Einsatzgewicht) lädt das Material von der Annahmestelle in die wartenden Bahnwaggons.
  • 1 batterieelektrisch betriebene Lokomotive rangiert die Waggons und bewegt diese schliesslich gefüllt bis zu einem Güterbahnhof der SBB (täglich bis zu 2 vollständige Zugkompositionen).
  • Übernahme der gefüllten Waggons durch die SBB (85% des Aushubmaterials) und Transport an den Neuenburgersee für die Verklappung im See sowie Übernahme durch die französische SNCF (15% des Aushubmaterials) und Transport an den Bestimmungsort bei der Firma Vicat in Frankreich.

Der komplette Maschinenpark ist vollständig elektrifiziert: Lastwagen, Umschlagbagger und Rangierlokomotive.

Die Einbringung des sauberen Erdmaterials im Neuenburgersee hilft bei der Regenerierung des dortigen Ökosystems. Hintergrund: Der Sedimenteintrag durch Zuflüsse in den See reicht nicht aus, um die Kiesentnahme vom Seeboden zu kompensieren. Dies wird durch das saubere Aushubmaterial ausgeglichen.

Alexandre Denans, Projektverantwortlicher bei Serbeco: «Für Serbeco war dieses Projekt eine Opportunität: Die Tatsache, dass wir mit unserer Abfallannahmestelle über eine existierende Infrastruktur in sehr vorteilhafter Lage zur Baustelle verfügen, hat uns sehr geholfen, ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten und dieses erfolgreich umzusetzen. Davon haben alle Projektbeteiligten profitiert.»

Um für die einzelnen Prozessschritte in der Logistikkette die optimalen Lösungen zu finden, orientierte man sich konsequent an den zu erfüllenden Aufgaben und prüfte Angebote verschiedener Lieferanten.
 

Beispiel Lastwagentransport:

Für die Zugmaschine galt die Anforderung 100% Elektroantrieb, um CO2-Emissionen zu vermeiden sowie die Lärm- und Abgasbelastung für die Bevölkerung minimal zu halten.
 

Beispiel Strassentransportmittel:

Bei der Wahl des Strassentransportmittels berücksichtigte man folgende Rahmenbedingungen: Im Bereich der Baustelle dominiert Lehm im Boden, der sogenannte «glaise bleue», ein besonders klebriges, nasses und schweres Material. Zudem sind die Platzverhältnisse auf der Baustelle sehr eng und viele Baubeteiligte arbeiten gleichzeitig, was das Manövrieren und Beladen kompliziert macht. Alexandre Denans: «Daher wählten wir den Sattelauflieger mit Abschieber von Fliegl (siehe auch Box). Dieser erlaubt es uns, einfach und gründlich das anspruchsvolle Material zu entladen. Dieser Fahrzeugtyp bietet gegenüber einem Kippsattelauflieger eine Reihe von Vorteilen. Bei Letzterem kann das klebrige Transportgut die Mulde beim Abkippen instabil werden lassen und es kann schwierig sein, die Mulde vollständig zu entleeren. Manchmal muss ein Mitarbeiter mit einem kleineren Bagger die Reste entfernen – eine enorm zeitaufwendige Methode. Der Abschieber entleert hingegen auf Anhieb nahezu rückstandsfrei und ist im Betrieb sehr robust und zuverlässig.»
 

Beispiel Materialumschlag:

Auch hier galt die Anforderung 100% Elektroantrieb. Zudem gefordert war ein integriertes Wägesystem, so dass beim Beladen der Bahnwaggons gleichzeitig gewogen werden konnte, um Über- oder Unterladen zu vermeiden.


Schwergutabschieber ASS 372 Mega von Fliegl Trailer

Für den Materialtransport auf der innerstädtisch gelegenen Baustelle bot sich die Nutzung eines Sattelaufliegers mit Abschiebetechnik geradezu an. Dieser ist ideal geeignet zum Laden und Entladen stark klebrigen Materials, wie hier Lehm oder auch Asphalt, von Komponenten und in Umgebungen mit eingeschränkter Arbeitshöhe, z. B. Tunnel, Unterführungen (kein Kippen notwendig für Entladevorgang). Die Abschiebetechnik erlaubt eine nahezu rückstandsfreie Entleerung ohne Eingreifen des Chauffeurs und eliminiert die Gefahr des Umkippens, wie sie bei herkömmlichen Kippern auftreten kann. Der Strassenbau ist eine der Paradedisziplinen des Schwergutabschiebers: Denn der Asphalt wird scheibenweise an den Fertiger übergeben. Dies gewährleistet eine stets gleiche und perfekte Durchmischung von kälterem und heissem Asphalt und Grobkornnester werden vermieden.

Zwar hatte Serbeco bis dahin keine Erfahrung mit diesem Fahrzeugtyp. «Rückblickend war es aber die absolut richtige Wahl», sagt Alexandre Denans.

Die Ausführung als Sattelauflieger anstelle eines festen Aufbaus der Mulde zahlte sich in Form besserer Manövrierfähigkeit auf der Baustelle aus.

Die Abschiebetechnik von Fliegl Trailer arbeitet vollelektrohydraulisch und wird aus der Kabine gesteuert. Die Avesco Safety Steuerung verhindert das Starten des Entladevorgangs bei geschlossener Heckklappe. Das Transportgut wird beim Entladen durch zwei Elemente bewegt: eine Schiebewand und einen Schiebeboden, der ca. 1/3 der Ladefläche gross ist.

Fliegl ist der einzige Hersteller, der die Kombination aus Schiebewand und Schubboden für diesen Transporttyp anbietet. Wird ausschliesslich eine Schiebewand verbaut, besteht oft die Gefahr, dass die Seitenwände der Mulde beim Entleeren durch die grossen Kräfte des sehr schweren Materials herausgedrückt werden, die Mulde also beschädigt wird. Auch können in der Folge Teile des Transportguts in die Mulde zurückfallen.

Weitere Merkmale des ASS 372 Mega:

  • Robuste Stahlmulde mit 450 HB
  • Vollisoliert und daher ideal für Asphalttransport
  • Fahrgestell / Chassis in Leichtbauweise mit hochvergüteten Stählen
  • Hitzebeständiges elektrisches Schiebeverdeck
  • EBS-Bremssystem von Knorr-Bremse, Haldex, WABCO, Achsen und Federung von BPW Bergische Achsen KG und SAF-Holland (IMS Group Europe)
  • Service, Reparaturen und Ersatzeile durch Avesco AG

Elektrifizierte Transportkette:
Kostenkalkulation einfach, aber Umsetzbarkeit ist an Bedingungen geknüpft

Wie kalkuliert man ein solches Grossprojekt, wenn der Maschinenpark vollständig elektrifiziert ist? Das ist gemäss Alexandre Denans ein einfacheres Unterfangen, als man vielleicht erwarten würde: «Wir wussten, welche Leistung die Maschinen bieten und konnten anhand dessen den Stromverbrauch berechnen.» Der Betrieb der Maschinen sei mit Strom günstiger als mit Diesel. Der Einkauf hingegen ist bekanntlich teurer.

«Die Wahl, mit Elektromaschinen zu arbeiten, war in diesem Fall nicht betriebswirtschaftlich motiviert, sondern vollständig ökologisch begründet. Aufgrund der hohen Beschaffungskosten ist auch die Amortisationsdauer länger als mit Dieselmaschinen. Aber indem wir jetzt eine vollständig CO2 emissionsfreie Logistikkette anbieten können, können wir uns im Markt stark differenzieren», erklärt Alexandre Denans.

Er ergänzt, dass die Umsetzbarkeit eines solchen Konzeptes schlussendlich an die Bereitschaft der Bauherrschaft geknüpft ist, die notwendigen Mittel bereit zu stellen.

Das war bei diesem Projekt gegeben.

Für den Bauherrn Pictet standen drei Vorteile im Vordergrund, welche zur Wahl des vorgeschlagenen Ansatzes beitrugen:

  1. Ökologischer Aspekt: Deutliche Reduktion des CO2-Ausstosses
  2. Sicherheit: Weniger Schwerlastverkehr auf der Strasse, weniger Lärm und Abgasbelastung für Anwohner
  3. Etablierung einer Infrastruktur, die CO2 emissionsfrei betrieben wird und die für künftige weitere Projekte im Gebiet PAV genutzt werden kann

Nicht zuletzt möchte Pictet mit diesem Beispiel andere Akteure der Genfer Baubranche und darüber hinaus inspirieren.

Dies auch mit Blick auf die weitere Entwicklung im Gebiet Praille, Acacias und Vernets, wo in den kommenden Jahren sehr grosse Veränderungen anstehen:

Die Genfer Quartiere Praille, Acacias und Vernets beherbergten früher hauptsächlich Industriebetriebe und werden in den nächsten Jahren im Rahmen eines städtebaulichen Projekts einer neuen Nutzung mit Wohnungen und Gewerbe zugeführt. Die Planungen dafür reichen weit in die Zukunft. Das Vorhaben gilt derzeit als eines der umfassendsten Stadtentwicklungsprojekte in Europa.


Fakten:
Transportauftrag für das Projekt Campus Pictet de Rochemont

  • Vorgegebener und eingehaltener Zeitplan für den Erdtransport: September 2022 bis April 2023
  • Bis zu 9'000 t Aushub von der Baustelle abtransportiert pro Woche
  • LKW Route führte nur ca. 300 m über öffentliche Strassen
  • 20-30 LKW Transportfahrten von der Baustelle bis zum Umschlagterminal pro Tag
  • Bis zu 2'400 t Erde in Bahnwaggons verladen pro Tag
  • Bis zu 7 Zugtransporte an den Neuenburgersee pro Woche
  • 1'300 t CO2-Äquivalent eingespart durch den Einsatz des Transportmittels Bahn gegenüber Transport mit dieselbetriebenem LKW
  • Durch den Wegtransport des Aushubmaterials per Bahn (total: 160 abgefertigte Züge) konnten 7'000 LKW Fahrten zu einer Annahmestelle in Frankreich vermieden werden

Bereit für weitere Projekte im Gebiet Praille – Acacias – Vernets

Alexandre Denans weist darauf hin, dass sich die getätigten Investitionen in neue Maschinen und in das neue Umschlagterminal nachvollziehbarerweise nicht allein mit dem Projekt Campus Pictet de Rochemont amortisieren lassen. «Mit den Investitionen setzen wir auch auf die Zukunft und die zukünftige Entwicklung des Gebiets Praille – Acacias – Vernets mit den dafür notwendigen Bauvorhaben, bei denen ebenfalls der Transport von grossen Mengen Aushub erforderlich sein wird.» Er erwartet, dass auch bei diesen Projekten Nachhaltigkeitsaspekte bedeutsam bei der Auftragsvergabe sein werden. «Mit den geschaffenenen Strukturen sind wir sehr gut positioniert, um die Anforderungen zu erfüllen.»

 

Zu den Produkten: Fliegl Schwergutabschieber

Interessiert an Transportlösungen von Avesco? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Stefano Balduini, Leiter Baustofftransport, E-Mail stefano.balduini@avesco.ch, Telefon 079 310 34 77.

Wählen Sie Ihre Industrie

Die Avesco AG mit ihren Sparten Baumaschinen, Bautechnik und Energiesysteme beliefert Kunden aus verschiedenen Industrien mit massgeschneiderten Produkten und Services.

Wir haben alle relevanten Inhalte für Sie zusammengestellt und unseren acht Hauptindustrien zugeteilt.