Ein Video (Zeitraffer) zu diesem Projekt finden Sie am Ende des Artikels
Projektdaten
Nach ca. 11'000 Motorenbetriebsstunden wurde die Antriebseinheit des Transportschiffes «Le Corcelles» (Schiffsbaujahr: 1988) der Vaudoise Sables et Graviers La Poissine SA von September bis Oktober 2021 im Rahmen einer umfangreichen Revision am Avesco Standort Langenthal überholt. Ausbau vor Ort, Transport der Antriebseinheit nach Langenthal, Revisionsarbeiten und Rücktransport mit anschliessendem Einbau. Der Antriebspropeller des Schiffs wird über einen mechanischen Schottel angetrieben.
Revisionsumfang
Herzstück des Projektes ist der Ersatz der elektrisch geschalteten Antriebskupplung (Hersteller: Schottel) durch eine neue hydraulische Kupplung des Herstellers TWIN DISC sowie der Austausch des bestehenden Motors (Deutz) durch ein Cat Aggregat der neusten Generation (Industriemotor C4.4, EU Emissionsstufe V) mit 129 kW Leistung. Das Kupplungssystem wurde bereits in einem ersten Revisionsprojekt für La Poissine SA im Jahr 2020 erfolgreich eingesetzt. Die neue Motorentechnologie ermöglicht durch die sehr hohe Leistungsdichte eine markante Senkung des Kraftstoffverbrauchs und deutlich niedrigere Lärmemissionswerte. Letztere sind insbesondere bei den Ufer- und Hafenreparatureinsätzen relevant, für die das Schiff eingesetzt wird. Die Antriebssteuerung wurde durch eine moderne Einheit mit benutzerfreundlichen Bedienelementen ersetzt. Das Chassis der Antriebseinheit wurde konstruktiv an den neuen Motor angepasst. Die Anschlusspunkte der Kupplung waren vorgegeben und konnten nicht verschoben werden, was angesichts der eingeschränkten Platzverhältnisse eine Herausforderung darstellt. Hier erweist sich die kompakte Bauweise der neuen Cat Motorengeneration als Vorteil, welche durch die gesteigerte Leistungsdichte ermöglicht wird. Die Kühlung der hydraulischen Kupplung erfolgt durch eine auf dem Gehäusedach angebrachte Einheit mit Pumpe. Die gesamte Elektrik der Schottel Antriebseinheit wurde ersetzt. Die Verschalung um den Motorenblock erhielt eine frische, leuchtend blaue neue Lackierung.
Neue Komponenten: Siehe auch Bilderstrecke oben.
Der Auftraggeber
Thibaut Schönhardt, Bereichsbetriebsleiter bei La Poissine SA: «Wir haben in unserer Flotte total sieben Schiffe. Die «Corcelles» ist das kleinste. Es ist 35 m lang, Gesamtgewicht ca. 80 t. Die Haupttätigkeiten, die wir damit ausführen, sind Arbeiten auf dem Neuenburger-, Bieler- und Murtensee. Zudem nutzen wir das Schiff, um Maschinen und Ausrüstung zu unseren Plattformen zu transportieren, mit denen wir am Grund des Neuenburgersees Grabarbeiten durchführen. Auf einer der Plattformen ist ein Generator des Typs Cat C32 im Einsatz. Er liefert den Strom für einen Kran auf der Plattform, welcher Kies und Sand vom Seeboden gewinnt. Das Schiff leistet pro Jahr ca. 200 bis 300 Betriebsstunden. Unsere anderen Schiffe, die in der Produktion und Transport des Materials eingesetzt werden, stehen 300-500 Stunden im Einsatz und sind stärker motorisiert (Cat C7 185 kW oder stärker). Der Motor der «Corcelles» war in die Jahre gekommen. Mit der Remotorisierung verfolgten wir als oberstes Ziel, den Treibstoffverbrauch und damit die Betriebskosten zu senken. Als Folge davon reduzieren wir gleichzeitig den CO2 Ausstoss – der ökologische Aspekt ist uns als Unternehmen wichtig. Ein weiteres Kriterium ist der Preis. Bereits 2020 arbeiteten wir mit Avesco für die Remotorisierung unseres Schiffes «Onnens» erfolgreich zusammen. Bei der Auftragsvergabe gab das Gesamtpaket den Ausschlag für Avesco: Der Kundendienst ein sehr grosser Pluspunkt. Die Erreichbarkeit ist herausragend und sehr einfach; ein Anruf genügt. Das ist für uns enorm wichtig. Wir brauchen Schnelligkeit bei Störungsbehebungen und Wartungen, sonst steht unsere Produktion still und das ist schlussendlich am teuersten. Serviceberater Peter Gurtner, der die Arbeiten auf Seite von Avesco geleitet hat, kennt unsere Bedürfnisse und hat bereits das Projekt «Onnens» erfolgreich betreut. Für uns ist das natürlich sehr viel einfacher, das komplette Revisionsprojekt extern erledigen lassen können, im Wissen darum, auf eine kompetente Projektsteuerung zählen zu können, wie es hier der Fall ist. Zudem ist es ein grosser Vorteil, dass Projektrealisierung und der Kundendienst sehr gut aufeinander abgestimmt sind und so ein tiefes Wissen über die Antriebseinheit vorhanden ist. Wie schon bei der Remotorisierung der «Onnens» sind wir auch bei der «Corcelles» sehr zufrieden mit den ersten Erfahrungen nach dem Projektabschluss. Neben den genannten Hauptzielen, die wir erreicht haben, konnten wir auch 3 km/h an Fahrtgeschwindigkeit gewinnen. Das ist für ein Fahrzeug mit 80 t Einsatzgewicht, das bis zu 200 t Last aufnehmen kann, nicht zu vernachlässigen.»
Zum Video: Revision Schriffsantrieb – Zeitraffer (0:46 min.)
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