Zwar sind die Einsatzgebiete der beiden Maschinengruppen, die kürzlich am virtuell durchgeführten Presseevent von Caterpillar vorgestellt wurden, völlig unterschiedlich. Eine wichtige Gemeinsamkeit haben die neuen Abbruch- und Grossbagger allerdings: Alle wurden auf Basis des neuen Grundkonzepts entwickelt, mit dem Caterpillar seit 2018 sein Baggerportfolio erneuert.
Umfangreichstes serienmässiges Technologiepaket
Die Cat Hydraulikbagger der nächsten Generation verfügen über das umfangreichste serienmässige Technologiepaket mit zahlreichen Assistenzfunktionen wie integriertem Wägesystem, 2-D- und optionaler 3-D-Maschinensteuerung ab Werk. Als Erster stattet Caterpillar alle Maschinen ab 10 Tonnen mit einem elektrisch vorgesteuerten Hydrauliksystem aus. Damit sind schnellere und präzisere Bewegungen möglich, Kraftstoffverbrauch und Wartungskosten sind deutlich tiefer.
Grossbagger: Höchste Produktionsleistungen
Im Segment der Grossbagger lanciert Caterpillar mit dem Cat 352, 374 und 395 drei Neuheiten. Typische Einsatzgebiete dieser Hochleistungsmaschinen sind Produktionsstätten mit härtesten Beanspruchungen: Steinbruch, Hartschotter-, Zement- und sehr grosse Kieswerke. Seltener werden sie bei grossen Aushubprojekten im Autobahn- oder Flughafenbau eingesetzt. Steht eine Investition in dieser Grössenklasse zur Diskussion, fällt der Entscheid in Schweizer Betrieben oft auf den grösseren 395, mit dem nahezu alle hierzulande anzutreffenden Anforderungen zu bewältigen sind. Alle drei neuen Maschinen bieten identische Funktionalitäten, der Unterschied liegt in der Grösse der Aufgabe, die damit zu erledigen ist.
Grundgerüst verstärkt für «zweites Leben»
Neu in diesen Grossbaggermodellen der neuen Generation ist der separate Schwenkantrieb, der unabhängig vom übrigen Hydrauliksystem arbeitet. Bislang wird dieser nur bei den sehr viel grösseren Minenbaggern, beispielsweise dem Cat 6015B, verbaut. Mit dem zusätzlichen Hydraulikkreis sind flüssige, kraftvolle Bewegungen von Ausleger, Stiel, Oberwagen und Fahrwerk gleichzeitig möglich. Das erlaubt produktiveres Arbeiten und ist gerade dann von Vorteil, wenn Termineinhaltung und die pro Betriebsstunde geleistete Arbeit entscheidende Erfolgsgrössen ist. Die Wartungskosten und der Treibstoffverbrauch konnten parallel dazu um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Langlebigkeit. Tragende Teile wie Chassis, Grundfahrwerk, Ausleger, Stiel, aber auch Kübelzylinder und Details wie die Halterung für das Gegengewicht wurden verstärkt.
Thomas Schär, Produktverantwortlicher bei Avesco: «Es ist keine Seltenheit, dass solche Maschinen in fünf, sechs Jahren mehr als 10'000 Betriebsstunden erreichen. Durch diese höchst intensive Nutzung kommen sie für eine Generalüberholung – das Cat Certified Rebuild – in Frage, mit der eine Maschine ein zweites produktives Leben erhält. Das Grundgerüst war in vorangegangenen Baureihen bereits für diese doppelte Lebensdauer ausgelegt und wurde nun bei der neuen Maschinengeneration in den erwähnten Punkten nochmals deutlich verstärkt.»
Ripperzahn, Verladelöffel & Co.: Vielseitiger Einsatz leichter möglich
Selbst in dieser Maschinenklasse kann Vielseitigkeit eine bedeutende Rolle spielen. Beispiel Zementproduktion: Hier werden Grossbagger in der Schweiz auch für den Materialabbau eingesetzt. Hintergrund ist, dass Agglomerationsgrenzen durch die Zersiedelung in einigen Regionen an die seit Jahrzehnten bestehenden Betonwerke «herangerückt» sind und nun Belastungen durch Lärm und Vibrationswellen zum Thema werden. Der Hydraulikhammereinsatz kann dann problematisch sein. Stattdessen kommt ein sogenannter Ripperzahn zum Einsatz, der das Material aus der Wand bricht. Anschliessend wird das Anbaugerät getauscht und das ausgebrochene Material mit dem Löffel verladen. In Granit- und Sandsteinbrüchen, wo der Fels in Blöcken aus der Wand geschnitten wird, werden spezielle Verladelöffel für das Verladen genutzt. Work Tool Recognition ist eine neue Technologie, die den schnellen Wechsel des Arbeitsgeräts ermöglicht, indem die Bordsoftware beim Ankoppeln voreingestellte Parameter erkennt und schnelle Betriebsaufnahme ermöglicht.
Zwei neue Abbruchbagger
Im Feld der Abbruchbagger hat Caterpillar die Herstellung der beiden Modelle Cat 340 UHD und Cat 352 UHD wieder komplett in die eigenen Hände genommen. Dieser bietet nun 100 Prozent Fertigungstiefe mit den entsprechenden Vorteilen bei wichtigen Betriebskriterien wie Ersatzteilverfügbarkeit und -kosten und selbstverständlich ein perfektes Ineinandergreifen aller Maschinenkomponenten.
Reichhöhe: Bis zu 28 m mit 3.7 t Anbaugerät
Cat 340 UHD und Cat 352 UHD basieren auf demselben Grundkonzept und bieten identische Funktionen. Der Unterschied liegt in der Grösse. Der kleinere Bagger bietet mit einem 3.7 t Anbaugerät 22 m Reichhöhe oder mit 3.3 t Anbaugerät 25 m Reichhöhe. Beim grösseren und in der Schweiz gängigeren Cat 352 sind die entsprechenden Zahlen 3.7 t / 28 m. Die Maschinen bieten damit das beste Reichhöhe-Gewicht-Verhältnis der Branche in dieser Grössenklasse. Die Wartungskosten und der Treibstoffverbrauch konnten um bis zu 15 Prozent reduziert werden.
Auslegerwechsel in 15 Minuten
In der Schweiz werden Abbruchbagger traditionell sowohl im Rückbau als auch – und sogar überwiegend – für den Aushub eingesetzt. Deshalb dürfte der neu noch schnellere Auslegerwechsel von Interesse sein: In rund 15 Minuten – Branchenrekord – können in der Regel zwei Personen ohne Spezialwerkzeug zwischen dem langen Ausleger für Abbruch und der kürzeren Auslegervariante für die Erdbewegung wechseln.
Zu den Produkten: Cat Abbruch- und Grossbagger
Interesse an Cat Hydraulikbaggern? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Thomas Schär, Produktverantwortlicher, Telefon 062 915 80 21, E-Mail thomas.schaer(at)avesco.ch.