Hätten Sie es gewusst? – In sehr grossen Höhen, wenn die Luft dünner wird, geht Mensch und Baumaschine schneller der Schnauf aus. Durch den geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft können wir die Zellen unseres Körpers schlechter mit Energie versorgen. Und Baumaschinenmotoren können in einer solchen Umgebung schlechter den Kraftstoff verbrennen. Die Maschine ist weniger leistungsfähig.
Verblüffend ist das, was man im Gespräch mit Erich Röthlin erfährt. Das liegt auch daran, dass der Servicetechniker von Avesco viel herumkommt. Auch an ungewöhnliche Orte, so wie diesen Sommer.
Da ging es zum Reparatureinsatz auf 2800 Meter über Meer. Genauer: Auf den Oberalppass bei Andermatt in den Urner Alpen. Seit 2017 entsteht dort die neue Skiarena Andermatt-Sedrun, unter anderem mit neuen Bergbahnen.
Bei den Bauarbeiten für eine Bergstation mit Restaurant auf 2800 Meter über Meer sind zwei Cat© Baumaschinen 320E und 326F im Einsatz.
«Der Maschinist der 320E teilte uns mit, dass der Rammer Hammer der einen Maschine nicht mehr korrekt schlug», erzählt Erich Röthlin. Für den Avesco Servicetechniker hiess es daraufhin: Sachen packen. Und wer auf gegen 500 Meter Höhe wohnt und seinen Arbeitsplatz vorübergehend auf 2800 Metern hat, muss vor allem eins: sich sehr gut überlegen, was er alles mitnehmen muss.
Dass nicht klar war, ob die Fehlerursache im Hammer oder in der Maschine steckte, machte die Sache nicht einfacher. «Da darf man nichts vergessen und muss sich trotzdem auf das Nötigste beschränken», sagt Röthlin.
Fahrt bis auf 2500 Meter, teils über Geröllwege
Denn: Die Strecke bis auf 2500 Meter Höhe kann er noch mit seinem Avesco Servicefahrzeug zurücklegen, teils über Geröllwege. Danach gehts aber mit dem Helikopter weiter.
Oben auf dem Berg zeigt sich, der Hammer ist von den unzähligen Einsätzen verschlissen, die Maschine in Ordnung. Für die Reparatur muss der 1700 Kilogramm schwere Hammer in die Avesco Werkstatt nach Langenthal gebracht werden. «Der Hubschrauber konnte aber maximal 900 Kilogramm transportieren», sagt Röthlin. Wohl dem, der in so einer Situation Improvisationstalent hat und das nötige technische Wissen.
«Auf der Bergstation löste ich den Kern des Hammers aus dem Chassis», sagt Röthlin, der dafür kurzerhand den Rohbau des künftigen Bergrestaurants zur Werkstatt umfunktionierte.
Und weil der Helikopter am späten Nachmittag mit geringerer Tankfüllung flog und entsprechend Transportgewicht einsparte, liess sich das Teil sicher ins Tal bringen. Nach wenigen Tagen konnte der revidierte Hammer wieder hinaufgeflogen, zusammengebaut und getestet werden.
Um 4.45 Uhr aus dem Haus, um 7.15 Uhr den Hubschrauber besteigen
Es seien schon zwei aussergewöhnliche Einsätze gewesen, findet Erich Röthlin. Wenn auch für ihn eine nicht ganz neue Erfahrung: Auf dem Titlis hat er ebenfalls bereits Baumaschinen repartiert. Beim Projekt in Andermatt sah sein Tagesablauf so aus: Um 4.45 Uhr zuhause losfahren, 7.15 den Hubschrauber besteigen und abends gegen 20 Uhr wieder die Wohnungstür aufsperren.
«Solche Einsätze sind trotz der Umstände faszinierend. Ich hatte an beiden Tagen Traumwetter mit stahlblauem Himmel und die Aussicht ist einmalig.»
Übrigens: Den beiden Cat Maschinen oben auf dem Berg ging auch in der Höhe nicht der Schnauf aus. Dank einem Atmosphärendruck-Sensor, der in modernen Cat Maschinen eingebaut ist, wird die Dieseleinspritzmenge so dosiert, dass die Motoren so sauber wie unten im Tal laufen. Erich Röthlin: «Es ist beeindruckend, welche Leistung diese Maschinen auf dieser Höhe noch bringen!»
Mehr über die Karrieremöglichkeiten als Servicetechniker bei Avesco erfahren Sie unter www.avesco.ch/jobs